Naturnahe Wassertretanlage am Balbach
Mit einer Wassertretanlage hat das Sport- und Freizeitzentrum am westlichen Ortsrand in Unterbalbach ein weiteres Glanzstück erhalten.
Von Peter D. Wagner
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UNTERBALBACH.
Die neue Wassertretanlage im Balbach wurde in ehrenamtlicher Tätigkeit durch den Ortschaftsrat und ambitionierter Bürger sowie durch Unterstützung lokaler Unternehmen und durch eine finanzielle Förderung der Bürgerstiftung Lauda-Königshofen realisiert. „Nach Erteilung einer wasserrechtlichen Genehmigung durch das Landratsamt wollten wir im Mai 2018 das geplante Projekt einer Kneippanlage in die Realität umsetzen. Dann kam zweimal der Starkregen über Unterbalbach, so dass Prioritäten anders gesetzt werden mussten“, berichtete Ortsvorsteher Andreas Buchmann bei einer kleinen Einweihungszeremonie.
Arbeiten bei fließendem Wasser
„Das Festjahr zum 800. Ortsjubiläum Unterbalbachs ließ uns auch 2019 keine Spielräume und Energien zur Umsetzung dieses Vorhabens. So starteten wir im März diesen Jahres einen neuen Anlauf.“ Alles sei schon für den Bau vorbereitet gewesen, als Corona kam. Im Juli sei es jedoch soweit gewesen. „Unser Ziel war es, diese Anlage so naturnah wie möglich zu gestalten“, betonte der Unterbalbacher Ortsvorsteher im Beisein unter anderem von Bürgermeister Dr. Lukas Braun und Gerhard Glöckner, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Lauda-Königshofen. Als Vorbild habe insbesondere die Wassertretanlage in Tauberbischofsheim des dortigen Kneippvereins gedient. „Eine besondere Herausforderung bei der Umsetzung bestand darin, dass die Arbeiten bei fließendem Wasser ausgeführt werden mussten“, verdeutlichte Ortsvorsteher Buchmann.
Muschelkalksteine verbaut
In der Anlage wurden insgesamt 14 Tonnen Muschelkalkquadersteine und mehrere Quadratmeter antik getrommelte Muschelkalkplatten von einem Natursteinwerk aus Kirchheim verbaut. Das Setzen der Quadersteine erfolgte mit einem großen Bagger, den die Firma HBH aus Königshofen zur Verfügung stellte. Die weiteren maschinellen Arbeiten wurden mit einem Minibagger des Unterbalbacher Bauunternehmens Wolfgang Neißendorfer und durch Baggerführer Karsten Böckler ausgeführt. Mit einer Lauffläche von 1,5 auf vier Meter und einem Handlauf im Wasser mit einer Länge von drei Metern gliedere sich die Anlage harmonisch in den Bachlauf ein. Beide Handläufe aus Edelstahl seien so konzipiert, dass sie bei drohendem Hochwasser oder für die Wintermonate entnommen werden könnten. Es sei vorgesehen, die Wassertretanlage von April bis Oktober in Betrieb zu halten. „Alle Einrichtungen im Sport und Freizeitzentrum wie etwa der Beachvolleyballplatz und die Bouleanlage wurden in ehrenamtlicher Arbeit geschaffen“, unterstrich Buchmann. Die im Balbach integrierte naturnahe Wassertretanlage runde ebenfalls als Gemeinschaftsprojekt das Freizeitangebot sowohl für die Bevölkerung als auch für Gäste und Besucher ab.
Liege und Infotafel folgen
„Wir werden diese Anlage weiterhin ehrenamtlich betreuen, so dass auf die Stadt kein Unterhaltungsaufwand zukommen soll“, versicherte der Ortsvorsteher. Bis spätestens nächstes Jahr werde die Kneippanlage nebst einer Raseneinsaat unter anderem mit einer Liege, Bank und Informationstafel ausgestattet. „Unterbalbach wird durch diese Anlage um noch eine weitere Attraktion reicher, die zudem in der Nähe des Taubertal-Radwegs liegt“, unterstrich Dr. Lukas Braun. „Ich finde es immer toll, wenn Ortsgemeinschaften solche Projekte selbst in die Hand nehmen, angefangen von der Planung und dem Aussuchen des Materials bis hin zur Vorbereitung der Flächen sowie dem eigentlichen Bau und dem Anlegen der Außenanlage. Und zwar nicht nur, weil es die Stadt entlastet, sondern auch, weil die Dinge auf diese Weise besonders schön und gut werden“, meinte der Bürgermeister, bevor er mit Andreas Buchmann und Gerhard Glöckner sowie anderen Akteuren die Anlage offiziell einweihte und anschließend bei einem Wassertretlauf die Wirkung testete. Bereits im 19. Jahrhundert habe der Naturheilkundler Pfarrer Sebastian Kneipp das Wassertreten als „Gesundheitswunderwerk“ gekannt, berichtete Braun. Wirkungen seien zum Beispiel eine Förderung der Durchblutung, Stärkung des Immunund Nervensystems und Kreislaufs sowie eine Anregung des Stoffwechsels.
Zum 1. September werde das Sport- und Freizeitzentrum einen weiteren Anziehungspunkt bekommen, bestätigten Buchmann und Braun. Bis dahin wird das italienische Restaurant „Carellas Italo Eat da Filippo“ von der Hauptstraße im Ortskern in das ebenfalls am westlichen Ortsrand gelegene Sportheim der DJK umsiedeln. Damit würden das Sport- und Freizeitzentrum sowie das DJKSportheim durch eine dauerhafte Restaurantbewirtung ergänzt und aufgewertet.
Von Peter D. Wagner
Foto und Text: Peter D. Wagner. Vielen Dank für Deine Unterstützung, Peter!